Feli Puettmann

Feli Püttmann

Das Selbstbewusstsein ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Eigenschaften des denkenden Menschen. Doch besonders Kindern und Heranwachsenden bereitet dieses Geschenk Gottes am Anfang auch Schwierigkeiten. Man ist nicht „cool“, wie die breite Masse der Altersgenossen, die eigene Meinung stößt auch bei Erwachsenen selten auf Anerkennung. 

Genauso ging es auch junger Essenerin Feli in ihren Schuljahren. Sie weiß genau, was sie will und was nicht, lässt sich von ihrem Kurs nicht abbringen. 

Unabhängig sein, Geld verdienen, bei den Eltern ausziehen und die große Welt sehen – das ist der Plan. Nicht ohne Stolpern und Fallen, doch mit seltener Konsequenz setzt ihn Feli durch. Während des Abiturs arbeitet sie im Colosseum Theater an der Theke, macht Fahrten für Apotheken.

Das hat seinen Preis – Feli fällt bei ihren Abiturprüfungen durch, fängt wieder an und bricht ab. Sie will nach Brasilien, um dort im Kinderheim zu arbeiten und Schauspiel studieren, doch nach einiger Zeit kommt sie zu dem Schluss, dass das keine gute Idee ist. Sie braucht eine Ausbildung.

Gesagt – getan! Eine Ausbildung zur Hotelfachfrau wird erfolgreich abgeschlossen, nichts steht mehr im Weg für ihre Welteroberung. Feli Püttmann nimmt einen Job auf dem Kreuzfahrtschiff MS Astor an. 

Zwei Jahre lang reist sie zu den Küsten von Norwegen, Schweden, Finnland, Griechenland, Israel, Türkei, Russland. Um ihre vielmonatigen Schichten nach kurzen Aufenthalten in Deutschland anzutreten, wird nach Südamerika und in die Karibik geflogen. So anstrengend dieser Job ist, der Traum geht in Erfüllung.

Nach dem Vertragsablauf bewirbt sich Feli in Neuseeland und arbeitet ein Jahr als leitende Angestellte in einem Restaurant mit eigenem Weinanbau. Hier lernt sie viel über edle Tropfen, hilft dem Winzer bei der Arbeit. Schnell wird das zu ihrer neuen Leidenschaft – Grund genug, um für eine Sommelier-Ausbildung nach San Francisco zu fliegen. 

Als Feli mit der Ausbildung fertig ist, kehrt sie zurück nach Hause. Hier macht sie mit 26 ihre erste Kneipe im Kreuzeskirchviertel auf und erfüllt so noch einen von ihren alten Träumen. Hier fühlt sich Feli sehr wohl. Dank Lokalfieber-Verein ist sie gut vernetzt, die Nachbarn sind nett. Die Kneipe läuft so gut, dass Feli mit ihrem Freund Denis bereits nach einem Jahr über eine größere Gaststätte nachdenkt.

Eine Chance bietet sich bald, als ein Haus in der Kastanienallee zum Verkauf angeboten wird. Nach langen Überlegungen und nicht ohne Hilfe aus der Nachbarschaft im Kreuzeskirchviertel nehmen sie einen Kredit auf und kaufen das dreistöckige Gebäude, um ein Hostel und eine Kneipe aufzumachen.      

Heute ist das Ruhrtropolis Hostel gut besucht und viele freuen sich am Glück des Mädchens, das immer ihrer Bestimmung folgte.  

(Text und Bild von Agentur Kucherskyy "Special Content" - mit ganz besonderem Dank an Yevgeniy Kucherskyy für die wunderbare Zusammenarbeit.)
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