Mustafa Eydemir

Mustafa Eydemir

Mustafa ist ein hartnäckiger Optimist, und es zahlt sich aus.

Heute ist der 45Jährige ein erfolgreicher Geschäftsmann und vierfacher Vater. Mit Stolz führt er Besucher seines Möbelgeschäfts in der Viehoferstraße durch schicke Ausstellungsräume. Auf drei Etagen sind unterschiedliche Wohn- und Schlafkonzepte in gehobener Qualität zu finden, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist verlockend. Da oben auf der dritten Etage wird für einen Jazz-Club renoviert.

Als Mustafa 1996 nach Deutschland kommt, will er hier mit seinem in der Türkei angefangenen Studium fertig werden. Sehr schnell wird es dem jungen Studenten klar, dass seine finanziellen Mittel dafür nicht ausreichen. Auch der wichtigste Baustein für seinen Erfolg fehlt – die Sprachkenntnisse. Kein Grund für Frustration! Mustafa sucht nach einer Lösung. Alle Sprachkurse finden tagsüber statt, es bleibt keine Zeit, um Geld zu verdienen.

Dann eben anders: Eine Ausbildung zum Pfleger ohne Deutsch-Kenntnisse ist zwar ein Sprung ins kalte Wasser, gleichzeitig aber eine Chance auf Erfolg. Ein kleines Azubi-Gehalt hilft ihm, sich über Wasser zu halten und Deutsch lernt er im dauernden Prozess.

Zum Medizinstudium kommt es nicht – zu viel um die Ohren, die ersten Geschäfte halten den jungen Entrepreneur vom ursprünglichen Plan ab. Mehrere Jahre lang probiert Mustafa unterschiedliche Geschäftsmodelle aus, sucht nach neuen Möglichkeiten, recherchiert, wälzt unzählige Kataloge und Werbungsblätter durch.

Nach einiger Zeit fällt es ihm auf, dass die Werbung von Möbelhäusern ziemlich langweilig wirkt: Es fehlt an Frische, neuen Konzepten, neuen Farben. Eine detaillierte Recherche bestätigt die Vermutung: Es gibt eine freie Nische auf dem deutschen Möbelmarkt.

An die Arbeit! Moderne Konzepte ausloten, Möbelhersteller in der Heimat kontaktieren, Geschäftskontakte knüpfen. Letztendlich fällt die Wahl auf Enza – einen türkischen Hersteller von modernen Möbeln gehobener Qualität. Es gibt viel zu tun.

Als Mustafa sich vor fünf Jahren für das Essener Nordviertel als Geschäftsort entscheidet, raten ihm viele Freunde und Bekannte davon ab: Es gab schon besser angesehene Möglichkeiten im Ruhrgebiet.

Der Geschäftsmann sieht es anders – je mehr wir machen, desto mehr wird auch daraus – und startet durch.
Vielleicht hat seine Entscheidung den ein oder anderen benachbarten Ladenbesitzer davon abgehalten, von diesem Standort weg zu gehen. Ein solides Möbelgeschäft tut der Viehoferstraße auf jeden Fall gut. Mustafa hat in sein Projekt und auch in die Zukunft des Esseners Nordviertel viel Vertrauen. Anders kennt er es gar nicht.

(Text und Bild von Agentur Kucherskyy "Special Content" - mit ganz besonderem Dank an Yevgeniy Kucherskyy für die wunderbare Zusammenarbeit.)
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