Rocco Capobianco

Rocco Capobianco

Bei der Stadtführung durch das Essener Nordviertel bleiben die Reisenden oft vor einer dekorierten Fassade in der Viehofer Straße stehen. Manche machen Fotos von den Michelangelo-Motiven – die Hochrenaissance hat hier niemand erwartet.

Das Haus gehört Rocco Capobianco. Hier im Kreuzeskirchviertel findet man ein gleichnamiges Restaurant – wo man ihn auch selbst am häufigsten trifft.

Rocco kommt aus Italien. In den Abruzzen, da, wo man von guter Küche und edlen Tropfen viel Ahnung hat, verlief seine Kindheit. 

Mit 18 stößt der junge Italiener auf eine Stellenanzeige in der Zeitung: Ein Eis-Fachmann wird in Stuttgart gebraucht, der Arbeitgeber übernimmt die Ausbildung. So kommt er nach Deutschland und wird zum Eismacher. Als die Firma verkauft wird, findet Rocco einen Job in Essen, wo er zuerst als Kellner und später als Koch arbeitet. Schon damals sprudelt er vor kulinarischen Ideen und träumt vom eigenen Lokal. 

Im März 1997 ist es soweit: Zusammen mit seinem Bruder Angelo eröffnet Rocco sein erstes Restaurant in der Kreuzeskirchstraße. Früher war hier ein chinesisches Lokal, das ganze Arrangement inklusive Möbel manifestiert ein asiatisches Ambiente. Das Geld ist knapp, eine Renovierung können sich die Brüder nicht leisten und starten einfach durch. Manche Gäste sind verwirrt, andere finden es witzig – die gute italienische Küche überzeugt.

Erst nach 18 Monaten gestalten die Brüder Capobianco das Lokal mit eigener Hände Arbeit nach ihrem Geschmack. Rocco dekoriert selbst die Wände mit Bildern – eines von seinen alten Hobbys. 

Später eröffnen sie ein zweites Restaurant, das Capofino in Kettwig, und gewinnen den Preis bei „Dein Lokal, mein Lokal“ bei Kabel Eins. 

Ihr Erstling im Kreuzeskirchviertel hat sich mittlerweile fest etabliert.

Heute mögen die Stammkunden das Restaurant Capobianco nicht nur für sein hervorragendes Ambiente. Und auch ein exzentrischer Feinschmecker mit seinem „Überraschen Sie mich!“ wird nicht enttäuscht nach Hause gehen. Denn Rocco Capobianco überrascht gerne. Sei es mit einer Pasta al Forno nach eigener Rezeptur, einem selbst aromatisierten Grappa, oder Honig-Zimt-Perlen in Rosenblütenextrakt - alles hat einen Hauch von Improvisation. Wer gerne zu Hause kocht, findet hier ein Spezialitäten-Shop mit hauseigenen Delikatessen.

„Meine Inspirationen finde ich überall: in der Küche, auf den Messen. Heute habe ich wunderbare Steinpilze gefunden und überlege bereits ein neues Gericht. Damals in Italien wollte ich Rechtsanwalt werden. Gut, dass es nicht geklappt hat“, gesteht Rocco.

(Text und Bild von Agentur Kucherskyy "Special Content" - mit ganz besonderem Dank an Yevgeniy Kucherskyy für die wunderbare Zusammenarbeit.)
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